Briefmarathon 2023: Schwerpunkte der Gruppe Kleve: Tunesien und Myanmar

Der Amnesty Briefmarathon ist die größte Menschenrechtsaktion der Welt. Überall auf der Welt setzen sich Menschen für die Rechte von Justyna Wydrzyńska in Polen, Chaima Issa in Tunesien, Rita Kasartova in Kirgisistan, Onkel Pabai und Onkel Paul in Australien, Thulani Maseko in Südafrika sowie für Maung Sawyeddollah in Myanmar ein. Und für Rocky Myers, dem in den USA die Todesstrafe droht.

In Kleve setzen wir uns verstärkt für Chaima Issa aus Tunesien und Maung Sawyeddollah aus Myanmar ein.

Chaima Issa hat den tunesischen Präsidenten öffent­lich kritisiert. Für ihre friedliche Meinungsäußerung drohen ihr zehn Jahre Haft.

Die Aktivistin Chaima Issa tritt für das ein, was sie für richtig hält. Sie ist eine Frau, die sich nicht zum Schweigen bringen lässt. Als Tochter eines ehemaligen politischen Gefangenen, sagt Chaima den Mächtigen die Wahrheit. Selbst wenn der Preis dafür ihre Freiheit ist. Als der tunesische Präsident Kais Saied im Juli 2021 das Parlament auflöste, den Premierminister entließ und unter Berufung auf Notstandsbefugnisse die Kontrolle über das Land übernahm, war Chaima eine der ersten, die sich ihm öffentlich widersetzte. Seit seiner Machtergreifung ist die Situation der Menschenrechte in Tunesien gefährdeter denn je.

Weitere Infos und Online-Petition unter: https://www.amnesty.de/tunesien-chaima-issa-vor-gericht-weil-sie-fuer-menschenrechte-kaempft
English version with appeal letter: https://www.amnesty.org/en/petition/free-tunisian-activist-chaima-issa/

Myanmar: Er verklagt Facebook wegen der Gräueltaten gegen die Rohingya

Das Leben für Maung Sawyeddollah als Rohingya in Myanmar war nicht einfach – die überwiegend muslimische Minderheit wurde im buddhistisch geprägten Myanmar schon seit Jahrzehnten diskriminiert. Er war 15 Jahre alt, als sein Leben 2017 auf den Kopf gestellt wurde: Das Militär von Myanmar vertrieb die Rohingya gewaltsam aus dem Land. Tausende wurden getötet, vergewaltigt, gefoltert und ihre Dörfer nieder­ gebrannt. Auch Sawyeddollah, der bei seinem Nach­namen genannt werden möchte und seine Familie mussten fliehen. Seitdem leben sie im Flüchtlings­lager Cox’s Bazar in Bangladesch.
Inzwischen möchte Sawyeddollah Anwalt werden und fordert Gerechtigkeit für seine Gemeinschaft. Neben seinem Studium setzt er sich dafür ein, dass der Technologiekonzern Meta, dem Facebook gehört, die Verantwortung für seinen Beitrag zu den brutalen Gewalttaten an den Rohingya übernimmt. Hass­ nachrichten und Gewaltaufrufe auf Facebook gossen Öl ins Feuer der langjährigen Diskriminierung und begünstigten die Massengewalt des myanmarischen Militärs erheblich.

Weitere Infos und Online-Petition unter: https://www.amnesty.de/myanmar-sawyeddollah-verklagt-facebook-wegen-graeueltaten-gegen-rohingya
English version with appeal letter: https://www.amnesty.org/en/petition/demand-meta-provide-effective-remedy/