Aktivistin nach Foltervorwürfen inhaftiert

Aktion des Monats März 2021

Li Qiaochu (李翘楚) ist eine anerkannte chinesische Akademikerin, die zu Arbeitsrechten forscht und sich seit vielen Jahren friedlich gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzt. Am 6. Februar, kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest, postete Li Qiaochu zwei Twitternachrichten, in denen sie preisgab, dass sie Anzeige wegen Misshandlung und schlechter Haftbedingungen im Gefängnis von Linshu County erstattet hatte.

Die Menschenrechtsverteidigerin wurde unter Verstoß gegen verfahrensrechtliche Garantien festgenommen und hat seither keinen Zugang zu ihrem Rechtsbeistand oder ihrer Familie. Laut einer ihren Eltern vorgelegten Haftbenachrichtigung muss sie sich möglicherweise wegen Vorwürfen verantworten, die mit Umsturz zusammenhängen. Man geht davon aus, dass sie sich in der städtische Hafteinrichtung von Linyi befindet.

Li Qiaochu leidet seit Juni 2019 an Depressionen und Amnesty International fürchtet um ihre psychische und körperliche Gesundheit, wenn sie nicht angemessen versorgt wird. Seit dem 26. Dezember 2019 verhört und inhaftiert die Polizei im ganzen Land die Teilnehmer_innen eines informellen Treffens von Rechtsbeiständen und Aktivist_innen in Xiamen im Dezember 2019. Amnesty International betrachtet Li Qiaochu als eine gewaltlose politische Gefangene.

Weitere Infos und Online-Petition unter:

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/china-Li-Quiaochu-aktivistin-wegen-foltervorwuerfen-inhaftiert-2021-03-04